Am 27. November 1945 gründeten 22 amerikanische Wohlfahrtsverbände die Organisation »CARE« (»Cooperative for American Remittances to Europe«). Sie startete eine beispiellose Hilfsaktion: 100 Millionen Pakete wurden in ganz Europa verteilt. Das Verbot, auch Deutschland zu bedenken, endete im Dezember 1945. Den Grundstock der jetzt anrollenden Unterstützung bildeten 2,8 Millionen Nahrungsmittel-Rationen aus amerikanischen Militär-Depots – Restbestände, die CARE günstig aufkaufen konnte, weil der Pazifikkrieg ein Jahr früher geendet hatte, als ursprünglich erwartet. Als diese Quelle versiegte, beschaffte CARE ab März 1947 Güter, die noch besser auf den Bedarf vor Ort abgestimmt waren. Zur Verschickung an deutsche Verwandte und andere vom Glück Begünstigte kamen zwei Paket-Varianten: Die eine Art enthielt allerlei Nützliches von längerer Lebensdauer – Wolldecken, Nähzeug, Kleider und Schuhe. Die andere Art wurde sorgsam mit Verbrauchsgütern bestückt. Die Liebesgaben umfassten hinlänglich bekannte Nahrungsmittel wie Kochfett, Zucker, Trockenmilch und Mehl, aber auch amerikanische Spezialitäten wie »Corned Beef« und »Prem« (eine Art Frühstücksfleisch). Besonders begehrt waren Seife, Kaffee, Zigaretten, Kaugummi und der süße Seelentröster »Hershey-Schokolade«. In der Folgezeit wurde das Sortiment an Spenden immer üppiger. Werkzeuge, Strickwolle, Haushaltswäsche, Windeln, Kindernahrung, englischsprachige Literatur inklusive eines Wörterbuches waren im Angebot. Im Herbst 1949 wartete CARE sogar mit einem Festtagspaket auf – sein Inhalt: ein eingelegter Truthahn von sieben Pfund Gewicht.