US-Militärs und ihre Familien fanden in abgeschotteten amerikanischen Quartieren alles vor, was man zum Leben braucht – möblierte Unterkunft, Dienstbekleidung und Kantine, Kinderbetreuung und Schule, Krankenversorgung und Friseur, Sport, Spiel, Spannung, Seelsorge und Unterstützung bei alltäglichen Nöten und Herausforderungen. Wer länger als vier Jahre diente, der konnte samt seiner Familie dieses breit gefächerte Angebot weitgehend kostenfrei nutzen. Bei Besuchen anderer Standorte waren die Transportausgaben gering oder blieben den Reisenden vollständig erspart. In den »Post Exchange«-Einkaufszentren mussten Soldaten, Reservisten, Veteranen und deren Angehörige für Kleidung, Haushaltswaren, Kosmetikartikel und andere Waren zwar bezahlen – aber die Preise lagen zumeist deutlich unter denen des deutschen Einzelhandels. Auch Benzin und Lebensmittel konnte man besonders preisgünstig erwerben. Die Höhe des Solds amerikanischer Soldaten richtete sich nach Rang und Dienstjahren. Wem Fremdsprachenkenntnisse oder andere besondere Qualifikationen abverlangt wurden, erhielt eine Sondervergütung. Die Gefahrenzulagen bei Kampfeinsätzen und der Stationierung in Krisengebieten waren unterschiedlich hoch bemessen. Der geringen Ausgabenlast des einzelnen Soldaten stand so meist ein – gemessen am deutschen Standard – nicht unbeträchtliches Monatseinkommen gegenüber. Insbesondere Offiziere konnten bei Stippvisiten im deutschen Umland mit Dollars auftrumpfen und sich manchen Luxus leisten.

Bild: Amerikanische Offiziere lassen sich bei Foto-Reichard beraten, 8. Februar 1955; Quelle: Stadtarchiv Sig. 004424, Foto Willi Rudolph