Warum diese Ausstellung?

Vor 75 Jahren sind die Amerikaner zu uns gekommen und bei uns geblieben. Seitdem gibt es hier zwei Parallel-Welten – »Little America« und das deutsche Wiesbaden. Was für die einen die »Außenwelt« darstellt, ist für die anderen die eigene »Innenwelt«. Die Freiheiten und Annehmlichkeiten, die Herausforderungen und Belastungen, die für Menschen hier wie dort bestehen, sind höchst unterschiedlich. Trotz der Zugangsbarrieren treffen die Einwohner dieser Parallel-Welten bei bestimmten Gelegenheiten aufeinander – bei der Arbeit, bei gemeinsamen Festen, beim Einkauf. Diese unmittelbaren Begegnungen sprechen für sich, offenbaren aber wenig von der Lebenswelt der anderen. Das ist heute so und war früher nicht anders. Den einen oder anderen Blick auf die Realität hinter trennende Zäune zu riskieren, ist ein Angebot an alle Neugierigen. Auch dem wechselseitigen Verständnis kann solch genaues Hinsehen nur gut tun. Deshalb diese Ausstellung zu den Anfangszeiten der Deutsch-Amerikanischen Beziehungen in Wiesbaden. Schon damals beeinflussten die beiden unterschiedlichen Kulturen einander auf örtlicher Ebene. Eingebettet war dieses Wiesbadener Mit- und Nebeneinander in die allgemeinen Zeitläufe sowie die »große Politik« der USA und der sich nach und nach herausbildenden BRD. Das eine ist ohne das andere nicht zu verstehen. Unsere Rückschau endet 1963. Nach dem Deutschland-Besuch und der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, blieb nichts, wie es war. Die historische Zäsur war tief. Von dem »Danach« zu erzählen, wäre Aufgabe einer weiteren Ausstellung.

 

Orientierungshilfe

Die Ausstellungstafeln, die sich ausschließlich mit der deutschen Lebenswelt befassen, haben wir mit der Kennfarbe Gelb versehen.

 

Die rein amerikanischen Belange tragen Blau.

 

Der »Reißverschluss« kennzeichnet Verschränkungen beider Wirklichkeiten.